Hinweis zum Thema Zecken

Liebe Eltern,

in regelmäßigen Abständen gehen wir mit den Kindern in den nahgelegenen Wald. Die Waldbesuche stehen unter dem partizipativem Gedanken, so dass die Kinder gruppenübergreifend in bestimmten Altersstufen, selber wählen dürfen, ob sie mit in den Wald gehen möchten oder nicht. Aus diesem Grunde können wir im Vorfeld nicht sagen, welche Kinder dabei sind. Deshalb möchten wir mit diesem Schreiben generell noch einmal das Thema „Zecken“ in Erinnerung rufen. Sie finden folgenden Beitrag auch auf der Internetseite der Stadt Bonn (Gesundheitsamt).

Herzliche Grüße,

Ihr Kita Team


Sommerzeit ist auch Zeckenzeit

Durch Zeckenstiche werden hauptsächlich die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Lyme-Borreliose übertragen. Inzwischen ist bundesweit fast jede dritte Zecke mit Borrelien infiziert, jedoch nicht jeder Stich führt zu einer Erkrankung.

Der FSME-Erreger ist auf bestimmte Risikogebiete beschränkt. Hier im Rheinland sind aber keine Erkrankungen an FSME bekannt geworden. Über die aktuelle Verteilung der Risikogebiete in Deutschland kann man sich beim Robert Koch-Institut oder im Gesundheitsamt informieren.

Ein Schutz gegen die Borreliosegefahr ist in verschiedener Weise möglich:

Gegen die häufigste von Zecken übertragene Krankheit Borreliose, eine bakterielle Infektion, gibt es noch keine Impfung. Der beste Schutz vor einer Borreliose besteht in 

  • geeigneter Kleidung,
  • Insekten abweisenden Mitteln sowie
  • rechtzeitiger Entfernung der Zecken.

Bei der Borreliose treten im ersten Stadium in einigen Fällen 

  • ringförmige Hautrötungen um den Zeckenstich sowie
  • Kopfschmerzen,
  • Muskelschmerzen und
  • erhöhte Müdigkeit auf.

Da eine Diagnose für Laien aufgrund der Ähnlichkeit zum grippalen Infekt nicht eindeutig möglich ist, sollte bei Verdacht unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Je frühzeitiger diese Infektion entdeckt wird, umso besser kann sie mit Antibiotika behandelt werden.

Je schneller man die Zecke vom Körper entfernt, desto geringer ist die Gefahr einer Infektion. Die Borrelien werden nämlich im Gegensatz zu den FSME-Viren erst gegen Ende der Blutmahlzeit übertragen.

Es dauert mindestens ein bis zwei Stunden, oft auch bis zu zwölf Stunden, bis der Saugakt und damit die Krankheitsübertragung beginnt.

Vorgehensweise bei einem Zeckenstich

Nie die Zecke mit Öl, Klebstoff oder Creme vor dem Entfernen ersticken, sondern mit einer Zeckenzange, Zeckenschlinge, Zeckenkarte oder notfalls mit den Fingernägeln entfernen. Man packt die Zecke dabei an ihren Saugrüssel unmittelbar an der Hautoberfläche und zieht sie gerade und vorsichtig heraus. Ein Quetschen der Zecke muss unbedingt vermieden werden, da sonst das Infektionsrisiko erhöht wird. Die Stichstelle sollte danach desinfiziert werden.

Eine Zusammenfassung über mögliche Gefahren im Wald bietet das Informationsblatt „Augen auf im Wald! Gefahr erkannt – Gefahr gebannt“. Es kann zum Preis von 0,25 Euro pro Stück zuzüglich Porto bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, LV Bayern, Telefon 089/28 43 94, bestellt werden.

Richtige Kleidung schützt gegen Stiche

Zecken halten sich in der Nähe des Bodens oder in geringer Höhe über dem Boden auf. Ihre bevorzugten Standorte sind Gras, Gebüsch oder Sträucher, der Waldrand und Wald. Zecken fallen aber nicht von den Bäumen. Um Zecken abzuwehren, empfehlen sich Insekten abweisende Mittel und geeignete Kleidung. Am besten ist es, lange Hosen, geschlossene Schuhe und eine Kopfbedeckung zu tragen. Die Hosenenden sollten in die Socken gesteckt werden, damit die Tiere nicht über die Waden hochkrabbeln können. Nach dem Aufenthalt in der Natur sollte der Körper auf Zecken inspiziert werden, die gegebenenfalls sofort zu entfernen sind.

Insektenschutzmittel nicht zu großflächig auftragen

Insektenschutzmittel sollten frühzeitig, flächendeckend und lückenlos auf alle zu schützenden Hautstellen aufgetragen werden. Nach etwa 2 Stunden kann die Wirkung bereits nachlassen. Empfohlen werden unter anderem die Wirkstoffe Icaridin und Diethyltoluamid (DEET). DEET kann aber vor allem bei großflächiger Anwendung (mehr als 20 Prozent der Körperoberfläche) Nerven schädigende und allergische Nebenwirkungen haben. Außerdem greift es Kunststoffe (z.B. Brillen) an.